Der richtige Zeitpunkt kam heute. Nicht umsonst habe ich abgewartet, ihn zu
testen. Den ominösen Cupcake aus Leila Lindholm's Cupcake-Rezeptbuch
"Hello Cupcake!": Den Spitzhut-Cupcake. Einschüchternd perfekt
und einzigartig präsentiert er sich auf dem
Buchumschlag. Beim Lesen der
Zubereitung kriegte ich weiche Knie und verschob den Versuch immer wieder auf
später. Dann, wenn ich schon viele andere Sorten erfolgreich zubereitet hätte.
An Seite 75 wagte ich mich somit heute heran. Wovor ich Respekt hatte? Vor dem
"Baiser". Dem gezuckerten Eischnee. Wie das entsteht? Mit einer Berg-
und Talfahrt der Temperaturen:
Man trenne das Eigelb vom Eiweiss - 6 Eier an der Zahl. Das Eiweiss schlage
man zusammen mit 650 Gramm (!) Zucker, etwas frischem Zitronensaft und
Vanillearoma in einer Schüssel über siedendem Wasser. Man schlägt und schlägt,
versucht sich die Hände nicht zu verbrennen, solange bis der Schwingbesen
Spuren im Baiser hinterlässt. Anschliessend setzt man das Schlagen ohne
siedendes Wasserbecken fort, da das Eischnee-Zucker-Gemisch abkühlen muss, ohne
dabei an Bewegung zu verlieren. Beim Temperaturtest (Finger-Tauchen) wird einem
der Wert des Entstandenen bewusst; mmmh!. Nach erster Beruhigung der
Geschmacksempfindungen wird die Masse in den Spritzbeutel gefüllt und auf die
vorgängig gebackenen und abgekühlten Schokolade-Cupcakes gespritzt. Schnell in
den Kühlschrank damit.
Dann kommt der Clou. Schokolade schmelzen, leicht abkühlen lassen und die
kalten Cupcakes mit Baiserhaube - diese sind mittlerweile hart - in die
flüssige Schokolade tauchen. Gerade hinstellen, zurück in den Kühlschrank.
Fertig.
Für heute ernenne ich die Spitzhut-Cupcakes zu meinen neuen Favoriten und
habe noch vieles mit ihnen vor (oder sie mit mir): Nicht mit der Baiser-Menge
übertreiben, den Rest muss ich sonst nur wieder zusammen mit der
übriggebliebenen flüssigen Schokolade aufessen. Die Schokolade nicht zu früh
schmelzen und abkühlen lassen, da sie irgendwann zu hart wird und nochmals
geschmolzen werden muss. Die Baiserhauben noch vorsichtiger in die flüssige
Schokolade tunken sodass die Spitzhüte spitz bleiben. Übung macht den Meister.
Das Resultat lässt sich dennoch sehen. Und schmecken? Tun sie sowieso. Danke, Leila!
(Das Making-of der Spitzhut-Cupcakes findest du auf meiner
Facebook-Fanpage.)
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Olivia's Spitzhut-Cupcakes à la Leila Lindholm.
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